Mittelalterstadt
Dieser wunderschöne Stadtteil mit den kleinen Gassen, der Diemel, die sich durch den Ort schlängelt, und den verzierten Fachwerkhäusern, hat eine aufregende Geschichte. Hier gibt es im Museum im Alten Rathaus ein Faksimile des „Evangeliar Heinrichs des Löwen“, das einst teuerste Buch der Welt, das in Helmarshausen entstanden ist. Auch das Kloster und der Grundriss der Klosterkirche ist auf jeden Fall ein Ausflug wert.
Der Stadtteil Helmarshausen wurde bereits 944 erstmalig urkundlich erwähnt und war früher weltberühmt. Im Mittelalter war das Benediktinerkloster eine Malschule, in der die außergewöhnlichsten Werke hergestellt wurden und auch die Goldschmiedewerkstatt war sehr berühmt. So war das Kloster nicht nur Reichsabtei, sondern im frühen Mittelalter durch die Malschule und Goldschmiedewerkstatt von europäischer Bedeutung. Unter Mönch Heriman erlang das Scriptorium Weltruhm - mancher sagt, es löste gar Corvey in seiner Bedeutung ab. Die Bronze-Figuren auf dem Areal des Klosters erinnern heute an sein Wirken.
Noch heute bestimmen die romanische Burg- und Kirchenruine, die alten Klostergebäude, Stadtturm und Wehranlagen sowie mittelalterliche Fachwerkhäuser das Stadtbild.
Der Heimatverein Helmarshausen hat an einigen Häusern Tafeln angebracht, die auf die geschichtliche Bedeutung aufmerksam machen. Einige Objekte sind mit einbezogen, die nicht mehr vorhanden sind, wie der ehemalige Bahnhof, die abgebrannte Mühle und einiges mehr. Bei einem Rundgang durch die Stadt könnt Ihr die Gebäude aufsuchen. Den Rundgang gibt es hier zum download
Als Gründung von Helmarshausen gilt die Schenkung eines Hofes durch König Otto I. an Matrona Helmburg im Jahre 944. Zu diesem „Königshof“ gibt es allerdings keine Überlieferungen.
Wir wissen nicht, wie die Häuser damals gebaut waren. Sicher waren es nur einfache Hütten aus Holz mit Lehm. Nach dem 30-jährigen Krieg entstanden in unserem Ort einige großvolumige Bauernhäuser. Helmarshausen lag im Grenzgebiet von Sachsen und Franken im Tal der Diemel. Daher nannte sich dieser Baustil „Diemel-Sächsisches Fachwerk“. In den Häusern lebten Menschen und Tiere gemeinsam unter einem Dach. Der große Bodenraum bot reichlich Platz für die Lagerung von Heu, Stroh und Getreide. In einigen Häusern wurden auch Handwerke ausgeübt, wie Schmiede, Schneider, Schuhmacher, Wagenbauer und Leinenweber. Die Balken und Torbogen sind verziert und mit Sprüchen versehen. Auch die Namen der Bauherren und die Baujahre werden genannt. Daneben gibt es aber auch kleinere Häuser, deren Größe und Ausstattung sich nach den wirtschaftlichen Verhältnissen der Besitzer richteten.
Die Mittelalterlichen Fachwerkhäuser erzählen die Geschichte des Ortes auf ihre eigene Art - kleine Tafeln an den Häusern informieren Euch über die geschichtlichen Hintergründe.